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Unter Nandus Siegeln

Unter Nandus SiegelnHeute haben sie mein Studierzimmer durchwühlt. Ich bin mir sicher, dass SIE es waren. Wer sonst sollte hier eindringen und schändlichste Unordnung in meine Unterlagen bringen?! Ich kam just aus dem Nandus-Dienst und alles lag in Trümmern, verteilt über den Boden, mein liebstes Tintenfass zerschlagen und meine Schreibfeder mit einer hässlichen Scharte darin. Ein unverkennbares Zeichen! Eine Drohung! Ein Versprechen... Sie kommen mich holen -  bald! Ich kann es spüren, ich bin mir sicher! Es war nur eine Frage der Zeit! Lange genug konnte ich ihnen entwischen, aber stets spürte ich ihre Nähe wie einen eisigen Hauch in meinem Nacken, sah das Blitzen ihrer Klingen aus den Winkeln meiner Augen.

Wie auch immer sie es tun werden, ich weiß, es wird heimtückisch und ihrem Naturell entsprechend sein. Doch beim Heiligen Strohsack schwöre ich, solange mich meine Klugheit und Gerissenheit noch nicht verlässt, werde ich allen Mut zusammennehmen und meine Vorbereitungen abschließen. Die Briefe! Ich muss die Briefe aus ihrem Versteck holen, mein Bündel dazu und es nur noch irgendwie heile bis zum Palast Rahjas auf der lieblichen Insel schaffen. Dort bin ich sicher, für einen Moment zumindest....


„Na, du unwissender Tor? Wie ist deine Meinung zu den Sternbildern oben am Himmel?“

„Aber es ist helllichter Tag, woher soll ich wissen, welche Sterne gerade am Himmel stehen?!“

„Dir fehlt Erkenntnis, mein Freund. Gerne werde ich deine Sichtweise anpassen und dir neues Augenlicht schenken.“

„Was willst du mit dem Zirkel?! Das ist doch Wahnsinn! Bitte, nein, nein, neeeeiiiiinnnn!“


“... noch immer hat sie sich an keine der Stellen gewandt, die wir zu unserer Zuarbeit auserkoren haben. Die verräterische Neugierige scheint noch immer untergetaucht zu sein, einzig zwei Spuren konnten unsere Agenten schlussendlich auftun: Eine führt in die Schattenlande, die andere in die Rommilyser Mark. Wir denken, sie vermutet wegen der gestohlenen Dokumente, dass wir diesen zwei Landstrichen keine Aufmerksamkeit mehr schenken werden…”

“Ihr von Amazeran völlig verlassenen, tumben Narren! Wir sind nur drei Schritte davon entfernt, die Welt grundlegend für immer zu verändern, um dieses Zeitalter vor der Finsternis zu erretten und die Menschheit zu erleuchten. Und jetzt müssen wir bangen, dass uns irgendeine dahergelaufene Stubenhockerin an die Fanatiker der alten Weltordnung verrät und alles droht, wegen ihr in die Binsen zu gehen?! Malum est consilium, quod mutari non potest! Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als Ressourcen in Gareth und Drachenhaupt abzuziehen, um uns dieser unliebsamen Irritation zu widmen. Findet heraus, wie schlimm es wirklich ist und schafft dieses lästige Problem aus der Welt. Endgültig.”


Auch wenn die gerade erst vergangenen Tage der Freude von ihnen allen ihren Tribut gefordert hatten, war der kleine Zug der Freude davon eher angespornt denn ermattet wieder in Shafirs Salon eingekehrt. Die Geschichten, die sie mitgebracht und natürlich miteinander geteilt hatten, bestätigten ihren Entschluss, auch den verbliebenen Mond der süßen Herrin Rahja zu einem der schönsten zu machen, den das Wehrheimer Land je gesehen hätte. Und wenn man ein Gasthaus im Namen der Herrin Rahja führt, ist dafür neben Tanz, Wein und Gesang auch die ein oder andere Liste von Nöten.

“Sag mir, liebste Sulva, haben wir eigentlich noch genug Bosparanjer vorrätig?” “Rechnen wir in nächster Zeit mit mehr Gästen als sonst, Bruder der Schönheit?!” “Nun, Vorsicht ist besser als Nachsicht und diese heißen Sommertage machen sicher auch den Wachen oben auf der Burg mal Lust, den kühlen Abend mit einem prickelnden Getränk willkommen zu heißen.” “Bei Rahja! Das ist ein Argument. Ich geh gleich nachsehen.”

“Soll ich mitkommen?” Er zwinkerte. “Immer.”

Das Setting

Wir bespielen das Wehrheimer Land in der Rommilyser Mark (ehemalige nordwestliche Wildermark) im Rahja des Jahres 1044 BF. Die TaverneShafirs Salon“ befindet sich in einem Gebiet zwischen den Ruinen von Wehrheim im Süden und dem Weidener Land im Norden in unmittelbarer Nähe der Kaiserpfalz Brücksgau unter der Führung des Burgvogtes Roderich von Rabenmund. Die Taverne am Fuß der Kaiserpfalz wird seit dem Jahr 1041 BF von einigen angehörigen der Rahja-Kirche bewirtschaftet.

In der Rommilyser Mark sind seit der Friedensbulle von Rommilys im Jahr 1036 BF Recht und Ordnung stetig und immer weiter auf dem Vormarsch. Über einige Jahre diente die Region als Ausgangspunkt für die Befriedung der Schwarzen Lande, welche bisher überaus erfolgreich war, weswegen der Schwerpunkt dieser Bemühung sich wieder nach Tobrien verlagert hat. Trotzdem gibt es für die Markgräfin Swantje von Rabenmund noch viel zu tun, denn aus gutem Grund ziehen manche Regionen abseits von Recht und Ordnung auch weiterhin Gesindel, wie auch Abenteurer:innen an, da es sich in manchen Gebieten noch immer so anfühlt, wie zu den Zeiten, als das ehemalige Darpatien noch sehr passend als Wildermark bezeichnet wurde.

Schon häufiger war die Kaiserpfalz Brücksgau in der Vergangenheit bereits Schauplatz für ungewöhnliche und mysteriöse Ereignisse. So trafen auf der Veranstaltung „Shafirs Salon“  eine Reihe von Charakteren auf einen Feind, welcher sich im Laufe der Jahre nur sporadisch in die Karten schauen ließ und vor allem bisher immer noch nicht sein Gesicht offenbart hat. Insofern ist es sicher kein Zufall, dass verschiedene Akteuer:innen der vergangenen Abenteuer erneut an diesem Ort zusammenfinden werden.

Unter Nandus Siegeln

Auch der Begriff „Varsincero“ fiel hier in der Taverne der Lieblichen zum ersten Mal. Und inzwischen weist alles darauf hin, dass das Wort eng mit der Kirche des Nandus und den mannigfaltigen Logen des Horasreiches verbunden zu sein scheint. Doch trotz umfangreicher Recherchen vieler an den vorangegangenen Vorfällen Beteiligter taten sich nur mehr Rätsel auf und das Bild, das man sich erhoffte, verschwamm viel mehr als ein großes Ganzes zu ergeben. Spuren erkalteten, Informanten schwiegen und beinahe schon wäre Ruhe eingetreten, wäre da nicht die mysteriöse Einladung zu einem verschwörerischen Treffen. Verbergen sich hier nun Erkenntnis und eine neue Spur?

Während die Suche nach denen, die hinter den Spiegeln stehen beinahe zum Erliegen kam, merkte die Kirche der Noiona besorgt auf. Immer wieder verschwinden aus unerklärlichen Gründen geistig verlassene Menschen in den Wäldern der Kaiserpfalz zu Brücksgau. Was zieht die vom Wahn Befallenen nur dorthin? Hängt dies alles mit einer Räuberbande zusammen, die der markgräflichen Ordnung große Schwierigkeiten bereitet?

OT-Details und Teilnahme:

OT-DetailsTeilnahme